SDS-Geschichte – Pater Jordan

Kindheit und Jugend

Johann Baptist Jordan wird am 16. Juni 1848 in Gurtweil bei Baden geboren und wächst in sehr armen Verhältnissen auf. Als begabter aber nicht gerade begeisterter Schüler ist er zu allen Streichen aufgelegt. Eine besondere Erfahrung bei der Erstkommunion (1861) verändert ihn. Er wird ruhiger, zurückgezogener. Es taucht in ihm der Wunsch auf, Priester zu werden. Aber dafür fehlt das Geld. Schon als 14-jähriger sucht er Gelegenheitsarbeiten vor allem beim Bahnbau. Später kann er eine Malerlehre absolvieren und kommt als Geselle viel in Deutschland herum.

Betroffen von der Not der Menschen

Die Not der Menschen betrifft ihn – und um so mehr strebt er danach, doch Priester werden zu können.Er findet Menschen, die ihn auf diesem harten Weg unterstützen. Mit 22 Jahren drückt er nochmals die Schulbank. Während ihm die Mathematik zeitlebens nicht besonders liegt, zeigt er sich als Sprachengenie. 1874 hält Jordan sein Abiturzeugnis in der Hand und tritt in das Priesterseminar in Freiburg ein. 1875 beginnt er sein „Geistliches Tagebuch“ mit dem ignatianischen Motto „ALLES ZUR GRÖSSEREN EHRE GOTTES UND ZUM HEIL DER SEELEN“, dem er sich damals schon zutiefst verpfichtet wußte. Von Anfang an spürt er in sich das Drängen, „etwas“ zu gründen, damit die Menschen Jesus als ihren Heiland kennenlernen können.

1878, nach seiner Priesterweihe, kann Jordan aufgrund des Kulturkampfes in Deutschland keine Anstellung bekommen. Daher wird er von seinem Bischof nach Rom

Gründung

Schon am 8. Dezember 1881 wird die „Apostolische Lehrgesellschaft“ ins Leben gerufen. P. Jordan, erst 33 Jahre alt, feiert im Sterbezimmer der Hl. Brigitte von Schweden in Rom Eucharistie. In dieser Feier legen Bernhard Lüthen und Friedrich von Leonhardi in die Hände Jordans ihr Versprechen ab, der 1. Stufe der Apostolischen Lehrgesellschaft beizutreten.

Jordan will eine große Gemeinschaft aus allen Ständen bilden, theologische Wahrheiten will er verständlich unter die Menschen bringen – und alle sollen beteiligt sein – auch die Frauen sollen in der Verkündigung mitwirken. Damit ist er seiner Zeit weit voraus.

Er muss noch sehr schwierige Jahre durchstehen und einige Veränderungen hinnehmen, bis seine Gesellschaft kirchlich anerkannt wird.

Dabei gibt es auch zwei Namensänderungen:

1882 Katholische Lehrgesellschaft

1893 Gesellschaft des Göttlichen Heilands (Salvatorianer)

Von Anfang an ist ihm an einer Schwesterngemeinschaft gelegen. Auch hier erlebt Jordan einige Enttäuschungen bis er doch schließlich 1888 gemeinsam mit Therese von Wüllenweber die Salvatorianerinnen gründen kann.

1914 muss das Generalat aufgrund des 1. Weltkrieges in die Schweiz, nach Fribourg auswandern.

1915 verzichtet P. Jordan auf eine Wiederwahl als Generaloberer

Am 8. September 1918 stirbt P. Jordan in Tafers in der Schweiz. Sein Grab befindet sich in der Kapelle im Mutterhaus in Rom.

Am 15. Mai 2021 fand in Rom, in der Lateranbasilika, seine Seligsprechung statt.

–> Berichte zu Seligsprechung und Dankesfeiern