Neubeginn mit Madeleine Delbrêl

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Im April 2025 wurde eine weitere Niederlassung der Salvatorianerinnen in Österreich eröffnet. Vier Schwestern werden in einem Wohnhaus in einem Stadtteil von Linz leben. Als Ausbildungsgemeinschaft werden die vier ihren Alltag auch mit Frauen teilen, die sich für das Leben als Salvatorianerin interessieren bzw. die sich im ersten Ausbildungsabschnitt, dem Postulat, befinden.

Sie benennen ihre Gemeinschaft nach Madeleine Delbrêl“. Für viele Menschen ist die 1904 in Mussidan im Südwesten Frankreichs geborene Frau völlig unbekannt, für andere ist sie „Prophetin der Nachkonzilszeit“. Denn sie war davon überzeugt, dass das „Abenteuer des Glaubens“ zwar in einer Zeit spielt, in der es kaum Werkmarken, also „ausgeschilderte Bahnen für den Glauben“ gibt, dass aber Gottes Heiliger Geist von „unerschöpflicher Fantasie“ ist und sich je neue Wege sucht.

Aus eigener Erfahrung als Jugendliche kannte sie das Lebensgefühl einer überzeugten Atheistin. Durch ein Bekehrungserlebnis, oder wie sie selbst sagt durch die Begegnung mit dem lebendigen Gott wurde sie zu einer Frau, die ihre Lebensfreude aus dem christlichen Glauben schöpfte und diese Freude mit den Menschen teilte. Da sie als Sozialarbeiterin in einer kommunistisch, atheistisch geprägten Stadt lebte, bedeutete das, sich immer wieder auf die Grundlagen des Glaubens zu besinnen und diese von zeitbedingten Vorstellungen und Traditionen zu unterscheiden, oder wie sie sagt von rein „christlicher Mentalität“. Gebärden der Liebe – Madeleine Delbrêl nennt es „Herzensgüte“ – werden ihre Sprache.

Ohne Berührungsängste Universalität zu leben, also mit allen Mitteln die Haltungen des Evangeliums gemeinsam mit anderen erfahrbar zu machen, war schon das Anliegen des Gründers der Salvatorianerinnen. Am neuen Standort wollen sich die vier Salvatorianerinnen nun auch von Madeleine Delbrêl für ihre zukünftigen Begegnungen inspirieren lassen.

 

Mehr: https://www.feinschwarz.net/gott-einen-ort-sichern-impulse-aus-der-begegnung-mit-madeleine-delbrel/

Buchempfehlung: Annette Schleinzer, Madeleine Delbrêl – Prophetin einer Kirche im Aufbruch, Impulse für Realisten, München: Verlag Neue Stadt 2017